Wer die Geschichte lieber hören möchte, findet sie hier: Die Sache mit Weihnachten - zum Hören
Miau und hallo, ihr zauberhaften Fans, auf besonderen Wunsch hin, gibt es die Geschichte „Die Sache mit Weihnachten“, die Anna und die anderen sich für das Innenkind Lia ausgedacht hatten, um Weihachten 2017 zu retten, nun auch als Textversion. Lassen wir heute also ausnahmsweise Anna zu Wort kommen. Es grüßt euch herzlich euer Merlin.
Vorab ein paar Worte zur Entstehung dieser Geschichte. Es war eines der Jahre, in denen der Schmerz, der durch die Weihnachtstage ausgelöst wird, uns schon am Morgen des 24.12., beim Aufwachen, die Tränen in die Augen trieb. Die Stimmung war insgesamt schlecht, aber besonders ein Innenkind, in der Geschichte Lia genannt, heulte Rotz und Wasser.
Relativ schnell war uns klar, dass wir die Feiertage nur würden retten können, wenn wir sie ein ganz eigenes Abenteuer erleben ließen – in Form einer Geschichte, speziell für sie geschrieben. Das haben wir dann getan und das Ergebnis ist:
Die Sache mit Weihnachten
Heimlich wischte sich Lia über die Augen. Netflix lief jetzt seit Stunden; sie hatten lecker gegessen und jede Menge Süßkram vertilgen dürfen. Der neue Schlafanzug war warm und gemütlich. Anna hatte sich wie immer richtig Mühe gegeben. Keine Frage. Aber es war der 24.12.2017. Es war Weihnachten. Schon wieder. Und all das hier war nicht das, was Lia wollte. Nicht das, was sie sich jedes Jahr wieder wünschte. Solange sie denken konnte. Sie wollte richtige Weihnachten. Mit allem Drumunddran. Mit Baum und kitschigen Weihnachtsliedern, mit allen Strophen. Sie konnte nur jeweils die ersten. Mit bunten und weißen Lichtern. Mit Nudelsuppe zum Mittag und Raclette abends und Gans am 1. Feiertag. Mit selbstgebackenen Plätzchen. Mit Lametta drinnen und Schnee draußen. Mit vielen bunten Päckchen. Mit Engeln und dem Weihnachtsmann, obwohl schon Finja (4-jähriges Innenkind) wusste, dass es ihn ja gar nicht gab. Mit Lachen und Fröhlichkeit. Mit Schickmachen. Mit Menschen, die sie liebte und die sie liebten. Mit Familie. Mit einer Familie, in der es warm und herzlich zuging. Mit Frieden statt Gewalt. Echte Weihnachten statt Schein.
All das hatte es nie gegeben. Damals waren die Weihnachtstage Tage der Angst, des Streits, der Gewalt und der Einsamkeit gewesen. Flucht in Bücher, als sie endlich alles lesen konnten. 5 Freunde, Dolly, Hanni und Nanni. TKKG. Die Helden ihrer aller Kindheit, die das hatten, was sie so vermisste: ein Zuhause. Mit 8 hatten sie einen Weg gefunden, den Schmerz an Weihnachten zu betäuben. Lesen, lesen, lesen. Im Ostfernsehen am ersten Feiertag Winnetou 1 bis 1.798. Oder so. Alle Jahre wieder. Irgendwann die ZDF-Weihnachtsserien, die sie nicht gucken durfte, weil die Mutter sie blöd fand, ohne sie je gesehen zu haben. Stattdessen Traumschiff und Familienweihnachtsfilme, die ihr zeigten, was niemals wirklich sein würde.
Bis heute war eines unverändert geblieben: Wenn ab 16 Uhr die Heiligabendstimmung durch alle Fenster kroch, tat ihr einfach nur alles weh.
Egal, was Anna versucht hatte. Jahrelang alternative Weihnachten mit Freunden. Schön und doch leer. Leer vor Schmerz und Sehnsucht und dunklen Erinnerungen. Und anstrengend. Irgendwann Annas Entschluss, dass es besser war, die Tage allein zu verbringen, um dem Schmerz seinen Platz zu geben; ihre Versuche, diese Tage schön zu machen, nur mit allen innen und niemandem von außen. Was auch nur wehtat. Eben weil sie allein waren. Klar, der Fernseher fing keinen Streit an, wie Anna immer bissig sagte. Aber Lia hätte sich lieber mit jemandem über das Dessert gezofft, als … als so zu tun, als hätten diese Tage keine Bedeutung. Denn das war letztlich nichts anderes als die Fortsetzung der Lügen von damals.
Anna dachte noch immer, dass sie – Lia – als einzige gute Erinnerungen an Weihnachten hatte. Tröstete sie, dass sie nicht anders feiern konnten. Und versuchte, dass es für die, die die bösen Erinnerungen trugen, erträglich blieb. Sie lag so falsch. Auch sie hatte nie den Zauber erlebt, den Weihnachten für Kinder haben sollte. Es waren nur Tagträume gewesen, Fantasiewelten. Nie echt. Nur Flucht. Viel zu früh die Schatten gesehen. Viel zu früh entzaubert. Falsch. Sie war nie verzaubert gewesen.
Lia starrte genervt den Laptop an. Starrte die Lebkuchen an. Strich über den Flausch des Schlafanzuges. Sah wieder auf den Laptop. Dragons war süß – keine Frage. Sie liebte Ohnezahn. Trotzdem. Traurig ließ sie den Blick aus dem Fenster schweifen, lehnte die Stirn gegen das kalte Glas. Draußen Regen statt Schnee. Hamburger Weihnachtswetter. Grau statt weiß. Pfützen statt Schneemännern. Wolken statt Sternenhimmel. Kein Glitzer, nur grau. Wie in ihr drinnen.
Kein Glitzer? – Fing sie wieder an zu träumen? An der Ecke des Balkons, die sie von hier aus sehen konnte, schimmerte etwas. Silbern, bläulich-violett. Lia biss sich auf die Lippen. „Anna, du musst jetzt doch mal lüften.“ – „na, gut.“ Anna öffnete die Balkontür und Lia stahl sich hinaus. Es war so unangenehm nass, das konnte kein Traum, keine Fantasie sein. Dann würde es schneien. Ihre Fantasiegeschichten hatte sie schließlich im Griff. Da war immer alles so, wie es sein musste. Zögerlich näherte sie sich dem schimmernden Fleck auf der Brüstung. Erwartete ein geflügeltes, niedliches kleines Wesen. Eine Weihnachtsfee vielleicht. Oder einen wunderschönen Engel. Sie kniff die Augen zusammen, um in der Dunkelheit besser sehen zu können, und schlich sich näher ran. Als sie dicht genug dran war, konnte sie erkennen, was da saß. Hoppala! Klein war es. Aber niedlich? Lia schloss kurz die Augen. Vielleicht doch nur ein Traum. Sie schüttelte sich und sah wieder hin. „EY, was glotzt du so?“, krächzte die Mini-Gestalt, „da mach ich deinetwegen den ganzen Weg – und du starrst mich an, als sei ich der Teufel persönlich. Ey.“ Auf der Brüstung hockte ein kleiner dicker ja, was denn, bitte? Klein. Dick. „Ey, ich hab keinen Bock auf Diskriminierungen, ey.“ O.k., klein, äh, sehr gut ernährt, gedankenlesend. Knallblauer Punk-Haarschnitt. Kugelrunde Augen. Auch blau. In einem Gesicht, das wie das eines – Gnoms? – aussah. Stummelbeine. Zu kurze Arme, die eine Laterne mit silber-violetten-bläulichen Licht hielten. Jeans. Jeans? Ein kariertes Pyjama-Oberteil, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. „Ey, du, jetzt is aber mal gut“, wetterte der Gnom, „ das is mein Lieblingshemd.“ O.k., das mit dem Gedankenlesen war gruselig. Lia starrte den Gnom weiter an. Keine Flügel. Weihnachtswesen sollten doch Flügel haben. „EY, voll unpraktisch, sag ich dir.“ Lia legte die Stirn in Falten. „Was ist unpraktisch?“, flüsterte sie. „Mann, ey. Du bist ja helle. FLÜGEL! SIND. VOLL. UNPRAKTISCH. Wenn die nass werden, da stürzte schneller ab, als de gucken kannst. Ey. Bin froh, dass sich die Chefin endlich was anderes hat einfallen lassen. Hat ja nur so 100 Jahre gedauert oder 1000, ey. Habs nich so mit Zahlen.“
Die Chefin? Wovon redete der Kerl. „Ey, du hast null Durchblick, oder? – DIE Chefin eben. Es gibt nur eine, ey, Mann, ey.“ „Wie heißt du?“, mochte der Kerl auch noch unhöflich sein, Lia würde die Form wahren. „Oh, nee, ey. Santa.“ „Santa Claus?“, hauchte Lia beeindruckt. „Häh? Nee. Der Klaus hat dieses Jahr frei. Santa. Einfach Santa. Ey. – Oder meinste etwa, ich bin diese Coca-Cola-Erfindung? Mannomann. Glaub, die Chefin hat sich getäuscht. War dieses Jahr wohl zu stressig. Hoffentlich kriegt se nich wieder Burn-out. Von wegen, du bist eine, die es verdient, ‚Christmas-City‘ kennenzulernen. Ey, nee, ey. Bist du wirklich Lia?“ Lia nickte stumm. Christmas-City? Die Chefin? Gedankenlesen? Und wieso kannte er ihren Namen? „Also, eigentlich heißt dit nich so. Wir nennens heimlich so. Als Witz, verstehste? Sollte die Chefin aber vielleicht besser nich erfahren, o.k., ey?“ Lia nickte wieder stumm. Reden war ja sowieso überflüssig, wenn der Gnom Gedankenlesen konnte. „Stimmt“, grinste Santa. Sein Gnomgesicht veränderte sich durch das Grinsen; er sah lieb aus und weise und ... „Hör uff, mit dem Quatsch, ja. Und ich bin kein Gnom. Ich bin n Wichtel. Klaro, ey?“ Lia nickte. Klar, ein Wichtel. Völlig klar. Aber Wichtel hatten doch keine Flügel und er hatte gesagt, dass er mal welche hatte. „EY, meinste, ich lüg dich an?“ Eiliges Kopfschütteln. „Ey, weißte, was die Menschen so erzählen und in Bücher schreiben oder malen…! Alles sentimentaler Schrott. Vergisses. – Können wa jetzt los?“ Wohin?, Lia sah Santa fragend an. „Ach, du meine Güte. Also noch mal von vorn, Kleene. Ab und an lädt die Chefin ein Kind an Weihnachten zu uns ein. War dieses Jahr mal wieder so weit. N Kind, was traurig is. Und von Christmas träumt. Verstehste?“ Nein. Irgendwie klang das alles nicht so, wie Lia sich das vorgestellt hatte. Sie hatte sich den Weihnachtsmann immer am Nordpol oder auf einer Wolke lebend vorgestellt, mit Engeln und Feen und Rentieren, die einen Schlitten zogen. Und nicht mit Wichteln, die im Holzfäller-Look auftauchten.
„Is nur Arbeitskleidung. Aber davon die beste, wa, extra für dich. Was meinste, wie schnell man sich die guten Sachen ruiniert, wenn man in Kamine klettert. Und dann is die Chefin wieder sauer. Ey, nee. Das machen wir schon lange anders, wa – und jetzt los. Muss dich abliefern, bevor ich in die USA fliegen muss. Hab echt nich ewig Zeit. Zeitzonen, verstehste? Halt dich an mir fest. Egal, wo. Und nich loslassen, hörste?! Wenn ich dich verlier, krieg ich Ärger, das kannste glauben.“
Wenigstens das mit den Kaminen schien zu stimmen. Das war ein Anfang. Lia zögerte also nur kurz, krallte beide Hände fest um einen der Stummelarme des Wichtels und schloss sicherheitshalber die Augen. Das hier würde wenigstens ein Abenteuer werden. Besser als noch zweieinhalb Tage in der Wohnung festzusitzen. „Gut, los geht’s! Ey!“, brüllte Santa – und dann wirbelte Lia mit ihm im Kreis herum, immer schneller und schneller und schneller, sie flogen, eindeutig, und es wurde kälter und kälter, es roch nach Schnee – und sie landeten unsanft auf dem Boden. In einer Schneewehe, wie Lia feststellte, als sie die Augen öffnete. Und ich bin im Schlafanzug unterwegs, Lia fröstelte. „Also sind wir doch am Nordpol?“ Sie rappelte sich auf, drehte sich und sah nichts als Schnee. Ganz klar. Das musste der Nordpol sein. Super! „Also, irgendwann muss die Chefin echt mal aufräumen, mit diesen ganzen Ammenmärchen. Klar. Nordpol. Futter für die Eisbären, oder was, ey? – Also erstens, sind wir…“ Santa drehte sich Kreis, „… noch nich mal da. Das Navi hat schon wieder versagt. Und zweitens…“, Santa sah Lia ernst an, „besuchen wir gleich einen Ort, der seit Jahrhunderten oder so, Zahlen, du weißt schon, existiert und den kein Menschenkind finden kann, ohne einen von uns. Nix Nordpol, verstehste?“ Navi? Santa grinste: „Na, klar, wer hat die wohl erfunden!!! Die Chefin – und dann hats wohl einer geklaut.“ Lia lachte. Langsam mochte sie Santa und seinen Humor. „Laufen wir den Rest?“ „Nee, ey. Dann erfrierste mir und …“ „… du kriegst Ärger mit der Chefin.“, vollendete Lia den Satz. Das hier fing an Spaß zu machen. „Jawoll“, bestätigte Santa. „Also, Kleene. Wir starten noch mal.“ Gesagt, getan.
Die nächste Landung fiel etwas sanfter aus. Zögernd öffnete Lia die Augen, gespannt, was sie sehen würde. – Wieder nichts als Schnee…? Ja, wieder nichts als Schnee. „Ey, Manno, ey, jetzt guck halt richtig…!“ Santa klang genervt. Richtig? Lia sah sich angestrengt um. Nichts als Schnee. Was sollte das denn? „EY. RICHTIG. GUCKEN. Mann, ey, ihr Menschen. Immer dasselbe, wa?“ Lia schloss die Augen. Richtig gucken. Das konnte sie doch bestimmt. Sie konnte die Schatten der Menschen sehen. Dann konnte sie auch das.
Als Lia die Augen wieder öffnete, sah sie einen windschiefen niedrigen Holzzaun, das Türchen hing halb aus den Angeln. Dahinter stand ein einfaches, verwittertes, noch windschieferes Holzhaus. Lichter, Rentiere und so – Fehlanzeige. Und es war still. Auch hier keine Weihnachtslieder. Und offenbar kein Platz für die Geschenkewerkstatt, das Haus hatte zwar zwei Stockwerke, aber es wirkte eher wie ein uraltes Einfamilienhaus. Lia fühlte, wie sich ihr Herz verkrampfte. „Verdammter Feenstaub aber auch. Diese Ammenmärchen. Mannomann, ey, Mann. Glaub mir, ja. Das hier is viel besser! Nordpol. Schlitten. Rentiere und Glockengeklingel. Was für ein Quark, ey. Jedes Jahr nix als Vorurteile bei der Arbeit, ey. Wenn die Chefin da nicht bald eingreift, kündige ich, ey.“ Santa starrte sie grimmig an.
Bevor Lia antworten konnte, erschien eine Frau an der Tür des kleinen Hexenhäuschens. „Viel Spaß bei der Jobsuche, Santa! Könnte schwierig werden.“ Sie lachte. Fröhlich. Aber eher tief und dunkel statt glockenhell, wie es Engeln nachgesagt wurde. Lia starrte sie an. Sie war schlank, ziemlich klein. Dunkle Haare. Zu Zöpfen geflochten. Keine Flügel, dafür auch Jeans und Hemd. Kariert. Barfuß. Im Schnee! Cool. – Aber so sah der Weihnachtsmann ja wohl nicht aus.
„Kommt rein“, forderte die Frau sie auf und öffnete die Tür weit. Während sich Lia langsam durch den meterhohen Schnee pflügte, war Santa schon im Haus verschwunden. „Sorry“, die junge Frau sah sie liebevoll an, „wir haben dieses Jahr echt Pech mit dem Wetter. Die Jungs arbeiten auch lieber bei Sonnenschein und vor allem ohne Schnee.“ O.k., die Sache mit dem Schnee stimmte also auch nicht. „Santa“, rief die Frau dem Wichtel hinterher, „hilf den anderen mit den Sachen für die USA – und sag Nicki, er soll die Pakete ordentlich abliefern. Auf den üblichen Wegen. Nicht wieder durch die Fensterscheiben werfen, wenn er spät dran ist. Und auch nicht in die Vorgärten. Sonst haben wir wieder einen Terroralarm nach dem nächsten. Ihr wisst, die Menschen sind derzeit etwas überempfindlich.“ Lia stand mittlerweile in der Tür und sah Santa salutieren: „Jawoll, Chefin, ey, wird erledigt!“ Dann verschwand er. „Komm, sieh dich erst mal um, Lia“, die Chefin streckte die Hand aus und führte sie durch eine sehr kleine, enge Diele, von der aus eine schmale, uralte Holzwendeltreppe nach oben ging, in ein – stinknormales Wohnzimmer. Das wurde ja immer schlimmer. Am Fenster stand ein Schreibtisch mit zwei Laptops und einem Haufen Ordner und losen Papieren und Katalogen. An der rechten Wand stand ein Sofa – IKEA??? -, das auch schon bessere Tage gesehen hatte. Der Raum war nicht viel größer, als man von außen vermutete. Lia hatte noch auf einen Harry-Potter-Effekt gehofft, wie bei dem Zelt der Weasleys in Band 4. Wieder Fehlanzeige. Auf dem Sofa lümmelte ein Kumpel von Santa. Dasselbe Out-Fit, aber grüner Irokesenschnitt. Gerade brüllte er aufgeregt: „Lauf, Hicks, lauf. Ohnezahn, Feuer. Mach schon, alter Freund, ey. Hilf ihm. Feuer doch schon, ey.“ Lias Blick schoss zur Wand gegenüber des Sofas: Dort stand ein riesiger LED-Fernseher. Eins der neuesten Modelle – und es lief Dragons. Oh, nein. Wo war sie hier? Das war ja schlimmer als Zuhause. „Das ist Klaus“, setzte die Chefin zur Erklärung an. Lia unterbrach sie: „Hat dieses Jahr frei. Weiß ich schon.“ Aber das ist auch schon alles, dachte sie, was ich weiß.
„Willst du den Jungs zugucken?“, sie winkte Lia zum Fenster. „Die Sachen für die USA“, Lia nickte, das hatte sie jetzt schon zweimal gehört. Draußen waren etwa hundert hektisch wirkende Wichtel in Aktion, brüllten sich was zu, rannten hin und her und sich dabei auch mal über den Haufen. Wirkt etwas unorganisiert, dachte Lia. In der Mitte des kleinen Gartens lag ein Haufen Geschenke, bunt verpackte Päckchen, von denen sich die Wichtel immer wieder welche schnappten und sie entweder an ein Seil knoteten oder einem Kumpel zuwarfen – mit den Worten: „Ey, dein Bezirk, ey, was soll ich denn damit, ey.“ Erstaunlicherweise war der Haufen in Nullkommanix leer. Jeder Wichtel hatte ein zusammengeknotetes Bündel Geschenke in der einen Hand und ein Laternchen in der anderen. Lia war nun doch ein bisschen beeindruckt, allerdings… „Für die ganzen USA…?“, sie sah fragend zur Chefin. „Ja, ziemlich wenig. Ich weiß. Jahr für Jahr landen bei uns immer weniger Wünsche. Die Leute gehen selber shoppen – und dann noch der Online-Handel.“ Für einen Moment überzogen Falten das Gesicht der jungen Frau. „Aber sieh!“, sie zeigte wieder nach draußen. Lächelte wieder. Just in dem Moment fingen alle Wichtel gleichzeitig an, sich zu drehen, mit den bunten Päckchen in den Händen. Kurz wirkte das Schauspiel wie ein Wirbelsturm aus Farben. Dann war der Garten auch schon leer. Wow, das war klasse, dachte Lia.
„Wer bist du?“, wandte sie sich vorsichtig an die Chefin. „Och, ich hatte im Verlauf der Zeit viele Namen. Christkind, Santa Claus, Weihnachtsmann, der Erlöser, Väterchen Frost – und sogar Gott. Inzwischen immer häufiger Paketbote.“ Sie zuckte die Achseln. „Ganz schöne Degradierung, wa?“, krähte Klaus vom Sofa aus. „Von Gott zum Paketboten, ey.“ Er kicherte. „Guck bitte oben weiter. Wir haben Besuch.“ „Mit der ollen Schrottkiste, ey? Ich sollte Nicki sagen, dass er…“ „Wehe!“, schimpfte die Chefin. Klaus trollte sich unter vielen EYS nach oben.
„Komm, wir machen es uns erst mal gemütlich.“ Die Chefin ließ sich aufs Sofa fallen, Lia hockte sich fremdelnd auf die Kante. „Ich verstehe das alles nicht. Was ist mit Weihnachten? Was ist das hier?“, platzte sie heraus. „O.k, hör zu. Ich werd versuchen, dir ein bisschen was zu erklären. Vor unendlich langer Zeit machten es sich die Wichtel zur Aufgabe, den Menschen zu helfen. Sie räumten heimlich auf, suchten verlorengegangene Sachen…“ „Ich dachte, die Wichtel verstecken die“, warf Lia ein, als sei es das normalste der Welt über die Existenz von Wichteln und deren Aufgaben zu reden. „Nee, das haben die Menschen verdreht. Sie verbummeln was – und Schuld ist natürlich jemand anderes. Und meine Jungs müssen stundenlang suchen. Naja, jedenfalls hatten sie irgendwann, auch schon ewig her, die Idee, einmal im Jahr den Kindern eine besondere Freude zu machen. Die kleinen Menschen, die sie in den Häusern antrafen, sahen oft so traurig aus. Sie wollten sie wenigstens einmal im Jahr überraschen und zum Lächeln bringen. Weil – naja – an den Gründen, warum die Kleinen so traurig waren, konnten wir ja nichts ändern. Das könnten nur die Menschen selbst, bis heute. Es sieht vielleicht nicht so aus, aber die Jungs haben alle ein großes Herz. Also fingen wir an, kleine Spielzeuge zu basteln und Kekse zu backen. Du musst mal Gustavs Vanillekipferl kosten. Was Besseres gibt es nicht.“ „Sind schon alle, ey“, krächzte es von oben. Klaus.
Die Chefin setzte gerade an, um weiterzuerzählen, da ertönte ein leises Maunzen. Lia schaute sich verwundert um und lächelte dann: Vom Flur aus betrat ein kleiner Tigerkater den Raum, streckte sich und sprang direkt auf Lias Schoß. „Ihr habt ne Katze???“, Lias Lächeln wurde zu einem Strahlen. „Ja“, die Chefin seufzte leicht gequält. „Seit letztem Jahr. Der Wunsch war unter den wenigen von 2016. Und Nicki – der Kerl brachte ihn einfach wieder mit zurück. Total gegen alle Vorschriften. Er hatte den Winzling nicht durch den Kamin werfen wollen, angeblich war der Kamin für ihn und den Kater gemeinsam zu eng, – und genauso angeblich hatte er plötzlich vergessen, dass wir inzwischen auch andere Zustellwege haben. Und bevor wir den Fehler korrigieren konnten, waren die Eltern des Kindes zu einem Züchter gelatscht und hatten einen superteuren Perserkater gekauft, gegen den das Kind übrigens allergisch ist. Menschen. Keine Geduld. Kein Herz. Also haben wir ihn behalten. Die Jungs haben ihn Weihnachtsmann getauft.“ Weihnachtsmann schnurrte, als er seinen Namen hörte. „Dieser Nicki nimmt das nicht so genau, oder? Das ist der, der die Geschenke…“ „Äh, ja. Lassen wir das. 2015 kam er mit dem hier wieder.“ Die Chefin zeigte auf den riesigen Fernseher. „Seine Begründung: Der Familie hätte er schon 2014 einen geliefert und 2013 und 2012 und mittlerweile stünde sogar im Bad ein Fernseher, den allerdings nicht er zugestellt hätte.“ Sie schüttelte den Kopf, wirkte aber nicht wirklich sauer, sondern eher amüsiert. „Aber besser als das Ding hier oben. EY! Der macht nur Schnee, wie draußen“, brüllte Klaus von oben.
„Wie ging es weiter mit der Wichtelwerkstatt?“, fragte Lia, bevor Klaus sich weiter über den schlechten Empfang auslassen konnte. „Also, wo war ich? Ja, genau. Unsere Idee kam mega-gut an. Und ein paar von den vorwitzigen der kleinen Menschen entdeckten den einen oder anderen der Jungs. Und sie fingen an, ihnen kleine Briefe zu schreiben und irgendwo zu verstecken. Die Jungs nahmen sie übers Jahr mit, wenn sie sie bei ihren Einsätzen fanden. So fingen wir an, gezielt Wünsche zu erfüllen. Das machte unter den kleinen Menschen schnell die Runde und es waren bald richtig viele Briefchen. War ne Menge Arbeit damals. Und wir hatten verdammt viel Spaß!“
„Aber was ist dem Weihnachtsmann und diesem Jesus und Tannenbäumen und so?“ „Es blieb nicht unbemerkt, was wir taten. Nur verstanden die Menschen es nicht und fingen an, sich Erklärungen zu basteln. Erst religiöse, wie das früher so üblich war. Dann, naja, fing die Welt an sich zu verändern. Die Leute hatten Geld. Alle redeten plötzlich vom Weihnachtsmann und nicht mehr vom Christkind. Aber noch schrieben uns die Kinder ihre Briefchen. Gab ne Zeit, da musste immer einer von den Jungs die Briefe am Nordpol einsammeln, weil die Postunternehmen sie dahin lieferten. Das war nervig. Oder in irgendwelche Dörfer.“ Die Chefin sah plötzlich traurig aus. „Aber noch bastelten sie Geschichten um uns. Schlitten. Rentiere. Milch und Kekse für den Weihnachtsmann. Die Jungs stehen da allerdings tatsächlich drauf. Angebliche Listen mit den Namen von guten und bösen Kindern. Quatsch hoch drei. Es gibt keine bösen Kinder. Ruten“, sie schnaubte. „Keiner der Jungs würde einem Kind mit sowas kommen. Von Jahr zu Jahr wurden die Leute gieriger. Unsere Kleinigkeiten reichten ihnen nicht mehr. Sie gingen einkaufen, um Massen an Paketen unter dem Baum zu stapeln. Es ging nicht mehr um einen Moment des Lächelns. Tja, und jetzt?“ Sie zeigte auf ihren Schreibtisch. „Online-Handel. Die Hälfte der wenigen Post, die wir noch kriegen, kommt per Mail. Aber die meisten schreiben lieber direkt an Amazon als an uns. Deswegen war der Haufen für die USA so winzig.“ „Warum macht ihr dann weiter?“ „Das, ey, frage ich mich auch oft“, schallte es von oben. „Aber sie tut immer so, ey, als würde sie den dritten Weltkrieg auslösen, wenn wir aufhören.“ Klaus. „Naja, wer weiß. - Für die Hoffnung auf den einen Moment eines echten Lächelns lohnt es sich immer noch.“ „Oh, ey, nee, Kitschalarm. Ey. Kitschalarm Stufe zehn. Hilfe!“ Klaus. Wer sonst. Die Chefin zuckte die Schultern.
Das war ja extrem deprimierend. Lia kraulte Weihnachtsmann hinter den Ohren. Der zumindest wirkte zufrieden. „Warum bin ich hier?“ Lia sah die Chefin fragend an. Die Chefin schwieg. Weihnachtsmann räkelte sich. Klaus haute offenbar auf den Fernseher ein. Die Chefin ging ans Fenster. „Die Jungs müssten bald zurück sein“, sagte sie. Mehr nicht. Keine Antwort ist auch eine, grollte Lia innerlich. Mit der Wichtelsache hätte sie gut leben können, das hatte echt einen Zauber, aber das Ganze schien eher eine aussterbende Geschichte. Was war mit Familie? Mit schönen Stunden unter dem Baum? Mit all dem, was sie so vermisste? Hatte Anna wirklich recht: alles nur sentimentaler Konsumscheiß? O.k, die Wichtel mit ihren Irokesen in allen Farben waren klasse, keine Frage. Und Weihnachtsmann war echt süß. Und die Chefin wunderschön. Aber… Lia platzte die Hutschnur: „Wer bist du?“ Die Chefin drehte sich zu ihr um und hockte sich vor sie hin. „Was siehst du?“ Och, nee. Nicht schon wieder die Nummer. Trotzdem schloss Lia die Augen. Sie spürte die Chefin vor sich. Und ihr wurde ganz warm, so wie wenn ihr alter Kater sich früher an sie gekuschelt hatte, und... „Bin wieder da, ey! Hattet ihr Spaß?“ Lia öffnete genervt die Augen; Santa stand im Raum und grinste sie fröhlich an. „Ey, du siehst schon wieder so aus, als hättest du nen Geist gesehen. Ey. Merk dir das mal. Es gibt weder den Teufel noch Geister. Ey, nur Ammenmärchen.“ Er schüttelte den Kopf. „Schwieriger Fall, wa?“ Er zwinkerte der Chefin zu. Super. Auch die hier fanden sie schwierig. Das kannte sie und Anna und alle… Ganz große Klasse. „Nein.“ Die Chefin sah Lia liebevoll. „Ich denke, sie hats verstanden. Du kannst sie nach Hause bringen.“ Bei den letzten Worten strich sie Lia behutsam über die Haare.
Was? Gar nichts habe ich verstanden, ey, dachte Lia – und spürte sofort Santas prüfenden Blick auf sich. Halt bloß die Klappe, du Geschenke-Punk, schickte sie wütend hinterher, wohlwissend, dass er ja Gedankenlesen konnte. Verwirrt und verärgert wandte sie sich Weihnachtsmann zu, der begeistert sein Köpfchen an ihrem Bein rieb. Santa hielt ausnahmsweise die Klappe. „Komm, wir müssen los“, sagte er erst nach einem kurzen Moment leise. „Sag tschüß.“ Und das alles ohne ein einziges EY. Lia tat wie ihr geheißen, küsste Weihnachtsmann auf den Kopf, nickte der Chefin höflich zu und rief Klaus ein „Leb wohl“ zu.
Dann standen sie wieder mitten im Schnee und das kleine Hexenhaus war verschwunden. „Weißte noch, wies geht?“ „Ja, ey“, knurrte Lia. Sie hatte echt schlechte Laune und wusste nicht mal, warum. Santa streckte ihr schweigend den Arm hin und sie packte zu. Ich sollte mich freuen, dass ich fliege, dachte sie. Aber sie tat es nicht. Sie war einfach nur frustriert. Und sie hatte keine Ahnung, wer dieser Schneewittchen-Verschnitt nun war.
Autsch! Sie landeten wieder. Auf Pflastersteinen. In ihrer Straße. „Vergiss es. Ich komm nicht rein. Die Tür ist abgeschlossen und die Fenster sind bestimmt alle zu – und selbst wenn wir einen Kamin hätten,…“ „Würde ich dich da nich reinschmeißen, ey. Für wen hältste mich?“ Santa schüttelte den Kopf. „Sieh her und staune, Kleene!“
Er fing an sich zu drehen, mit den Händen in Luft zu greifen, baute kleine Verbeugungen ein und fing an zu steppen, während er fremdartig klingende Laute vor sich hin murmelte. „Mir ist jetzt echt kalt, Santa“, unterbrach ihn Lia. Sie wollte jetzt einfach nur nach Hause. „Wassn nu los? Ey, ich dachte, du stehst auf Hokuspokus und son Zeug! Na gut, dann nich.“ Er griff in seine Hosentasche und zog einen Schlüsselbund hervor, der Lia sehr bekannt vorkam. „Ey, woher hast du unsere Schlüssel?“ Lia war fassungslos – und klammheimlich ein bisschen beeindruckt. Santa zuckte mit den Schultern und schloss die Haustür auf. Als sie vor der Wohnungstür standen, hielt Lia Santa fest: „Warte mal. Wer ist sie?“ „Wer jetzt?“ „Die Chefin!“ Santa sah sie eindringlich an. „Was meinst denn du, ey?“ „Hör auf damit!“ „O.k.“, Santa ließ sich auf die Fußmatte plumpsen. „Aber behalt es für dich – ja? Is ewig her. Jahrhunderte oder so. Blöde Zahlen, dagegen sollte mal jemand was machen. Sie war jedenfalls wie du. Ein sehr trauriges kleines Mädchen, das Nicki immer wieder sah, wenn er in seinem Einsatzgebiet unterwegs war. Zum Aufräumen, das mit dem Aufräumen hat sie erzählt, oder?“ Lia nickte. „Naja, Nicki halt. Er hat sich ihr gezeigt. Voll verboten, ey. Und sich mit ihr angefreundet. Noch verbotener. Und irgendwann hatta es nich mehr ertragen. Und sie mitgenommen – ZU UNS!!! Für IMMER!!! Hat damit gegen wirklich alle Regeln des Universums verstoßen und richtig Chaos ausgelöst. Sowas darf man echt nich machen, ey. Chaos, sag ich dir. Chaos auf der ganzen Welt. Das haben wir bis heute nich ganz wieder hingebogen, ey. Aber sie wollte echt nich zurück, ey. Hat ihr wohl bei uns gefallen. Konnten se ja wohl kaum zwingen, ey. Jedenfalls: Ein paar Jahre wuchs sie noch – und dann nich mehr. Und dann hat sie den Laden bei uns echt in Ordnung gebracht. Mit Dienstplänen und freien Tagen und so. Und neuen Ideen. Deswegen nennen wir sie nur noch die Chefin. Sie ist super, ey. Den Teil behält sie immer für sich. – Genau wie die Sache, dass sies war, die sich dit mit den Geschenken ausgedacht hat, wa. Da schummelt sie imma.“ Santa schwieg. „Danke“, war alles, was Lia sagen konnte. Santa nickte und schloss die Wohnungstür auf. „Hm, besser verriegelt als der Buckingham Palast, wa. Ey – Rein mit dir!“ Lia schlüpfte durch die Tür und drehte sich noch einmal um, um sich zu verabschieden. Aber Santa war bereits verschwunden.
„Tschüß, ey!“ Sie seufzte, schloss die Tür von innen ab und schlich sich ins Zimmer. Leise schaltete Lia den Laptop aus und das Licht und kuschelte sich unter die Decke. Nach ein, zwei Atemzügen rutschte sie nach innen und betrat die Innere Landschaft, in der alle Anteile ihren Platz hatten, wenn sie nicht den Körper übernahmen, durch das kleine Tor. Rasch überquerte sie die Wiese und betrat das Haus, in dem Stille herrschte. Langsam stieg sie die Treppe hinauf ihrem Zimmer und streifte sich die inzwischen mordsmäßig schmutzigen Socken von den Füßen und tappte in ihre Schlafecke. Unter der Decke zappelte es. „Da bist du ja endlich! Ich hab auf dich gewartet. Wo warst du? Du kannst doch nicht einfach abhauen!“ Fehlt eigentlich nur noch ein EY, dachte Lia. Janni (ein etwa 5-jähriges Innenkind) schaute sie vorwurfsvoll aus einem Deckenknäuel heraus an. Sein Gesicht war verschmiert von Tränen und Schokolade. „Ich hab dich vermisst.“ „Schon gut, ich bin wieder da, o.k?“ Lia hockte sich neben ihm. „Alles gut.“ Sie begann Janni aus dem Knäuel zu befreien und die Decken aufzuschütteln, während der Knirps noch ein paar Mal demonstrativ schniefte. „Schnuffel hat dich auch vermisst.“ Schnuffel war Jannis ständiger Begleiter, ein kleiner grüner Drache, eine Art Schutztier. „Sorry, Schnuffel!“ Lia schlüpfte unter die Decke und zog Janni in ihren Arm: „Wenn du versprichst, nicht wieder so zu zappeln, erzähle ich dir eine Geschichte.“ „Au ja. Schnuffel liegt auch ganz still. Versprochen!“ Und so begann Lia zu erzählen. Als sie fertig war, murmelte Janni: „Will auch so einen Iokisen-Schnitt.“ „Irokesen-Schnitt“, korrigierte Lia ihn automatisch. Janni rappelte sich noch mal halb auf, „Du kannst richtig toll Geschichten erzählen“, und kuschelte sich wieder an sie. Lia sah zu, wie er mit einem Lächeln im Gesicht wegschlummerte.
Vielleicht ist das mit Weihnachten wirklich ganz einfach, dachte sie, während auch sie langsam ins Reich der Träume rutschte. Einfach dem kleinen Bruder eine Geschichte erzählen, damit er friedlich einschlafen konnte. Dann schlief auch sie.
So verschliefen beide, wie sich noch mal die Tür öffnete und ein Fellbündel durch das Zimmer schlich und dabei herzhaft gähnte. Weihnachtsmann sprang elegant aufs Bett, machte es sich gemütlich zwischen den beiden und schlief ebenfalls ein.
Und irgendwo im Universum wischte sich ein Wichtel namens Santa eine Träne aus dem Auge und fluchte: „Sentimentaler Schrott, ey.“
Das war die Sache mit Weihnachten, geschrieben von Anna, meine Lieben. Eine kleine Anmerkung meinerseits noch: Die Chefin, Santa, Claus und die anderen Wichtel gibt es wirklich. Ich frage mich bis heute, woher Anna & die anderen davon wussten, als sie sich die Geschichte für Lia ausdachten. Ist mir echt ein Rätsel, ey. Egal. Kommt gut durch diese Tage und sorgt für euch. Wir lesen uns bald.
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Es grüßt euch herzlich euer Merlin.
Hartmut (Mittwoch, 04 September 2024 20:46)
Ey Anna,
danke für diese wunderschöne Weihnachtsgeschichte. Ja, ein bisschen Wasser hat es mir schon in die Augen getrieben und gleichzeitig mich zum Lachen gebracht, schon allein die Auseinandersetzung am Balkon: Auf der Brüstung hockte ein kleiner dicker, ja, was denn, bitte? Klein. Dick. „Ey, ich hab keinen Bock auf Diskriminierungen, ey.“ … Ich musste so lachen! Auch die weiteren angespannten Unterhaltungen zwischen Lia und Santa waren toll.
Ja, Weihnachten ist immer so ein emotionales Fest, und für Kinder noch viel, viel mehr. Es macht einen schon traurig, wenn es so traumatisch besetzt ist. Wie auch immer man Weihnachten sieht, und nachdem ich erfahren durfte, dass es dort eine Chefin gibt, die ja eigentlich gar nicht dazugehört, war es für Lia trotzdem diesmal ein spannendes Weihnachten. Obwohl sie es sich sicherlich auch anders vorgestellt hatte. Das Ende der Geschichte lässt eigentlich alles offen. Es ist ein schöner Schluss, aber eben kein richtiges Ende.
Danke für diese Geschichte, Anna, und grüß mir Merlin und die anderen.
@energiepirat (Montag, 04 Dezember 2023 22:19)
Wow. Ich lache Tränen, bin berührt und erinnere mich an die Weihnachten meiner Kindheit. Und warum ich mit 18 Jahren das letzte Mal an Weihnachten teilgenommen habe. das war v0r 40 Jahren. Danke für diese wunderschön berührende Geschichte, lieber Merlin.
Aich dieses Weihnachten werde ich funktional nutzen Ich gehe ins Krankenhaus zu einer Wirbelsäulen-OP.
Ginny (Mittwoch, 29 November 2023 09:47)
Beste Weihnachtsgeschichte ever.